Am 7. September war der Autor Peter Terrin bei uns zu Gast, um die deutsche Übersetzung seines Romans Monte Carlo, erschienen beim Berlin Verlag, vorzustellen. Christiane Kuby, die das Buch ins Deutsche übersetzt hat, führte das Gespäch mit dem Autor und Georg M. Oswald, Verlagsleiter des Berlin Verlages, die jeweils auf Niederländisch und Deutsch Fragmente aus dem Buch vorlasen.

Nach der harten Arbeit an seinem Roman "Post Mortem" (der 2012 den Ako Literatuurprijs gewann), so erzählt der Autor, wollte er sich selbst belohnen. Im Stile des italienischen Autors Alessandro Baricco schwebte ihm ein kurzes Buch in leichter Sprache vor. Immer schon begeistert von der Welt der Formel 1 nahm er das Autorennen nicht nur als Rahmen für seinen Roman über den einfachen Mechaniker Jack Preston, der sich zur Rettung einer jungen Schauspielerin in die Flammen wirft, sondern auch als Metapher im Stil und Aufbau seines Buches. Mit der Präzision und Beherrschung eines Formel 1-Fahrers erzählt Terrin die Geschichte in 81 kurzen Kapiteln, als wären es die verschiedenen Runden einer Rennstrecke.

Wie Peter Terrin zum Schreiben kam, möchte Frau Kuby von ihm wissen. Dazu war nur ein einziges Buch nötig, so antwortet der Autor: "Die Dunkelkammer des Damokles" von Willem Frederik Hermans, das ihm ein Freund schenkte. Als Geschäftsreisender tätig im Marmorhandel mit englischen Architekten und in seinem Dasein eher unglücklich, las er das Buch und "erkannte" sofort die Stimme Hermans. Gleich am nächsten Tag beschloss er Schriftsteller zu werden. Etwa sieben Jahre lang schrieb und las er nur für sich selbst, bis er 1998 mit einer Sammlung Kurzgeschichten sein Debüt feierte.

Im Herbst 2016 nimmt Terrin als Ehrengast am Rahmenprogramm des Gastlandauftritts der Niederlande und Flandern auf der Frankfurter Buchmesse teil.