Der 1982 in Gent geborene Fotograf und Dokumentarfilmer Pieter-Jan De Pue wird auf dem Filmfestival Köln für seinen Film The Land of the Enlightened mit dem diesjährigen phoenix preis ausgezeichnet. Der Preis wird vom deutschen Fernsehsender phoenix gestiftet und zeichnet einen international prägenden Künstler aus dem Bereich Film oder Fernsehen aus.

In einem Zeitraum von mehr als sieben Jahren hat De Pue mehrere Aufenthalte in Afghanistan verbracht und seinen Blick vor allem auf die Kinder gerichtet. Mit großer Faszination für deren Überlebenswillen filmt er eine Bande noch kaum jugendlicher Afghanen, die alte Sowjetische Minen ausgraben um die gebrauchsfähigen Exemplare schließlich an eine zweite Gruppe Kinder zu verkaufen, zum Abbau von Lapis Lazuli. De Pue verfolgt den Weg weiter und stößt letztendlich auf eine dritte Gang, die den Schmuggel der Edelsteine über das Pamirgebirge kontrolliert.

De Pues naturalistischer und zugleich mystischer Debutfilm, den er komplett auf 16mm-Film gedreht hat, changiert nicht nur zwischen Fiktion und Dokumentarfilm sondern auch zwischen unfassbarer Naturschönheit und schrecklich banaler, moderner Kriegsrealität. De Pue arbeitete nach seinem Studienabschluss an der Erasmusschool in Brüssel zunächst an Fotoreportagen und Werbeaufträgen. Seine Fotoreportagen brachten ihn unter anderem in den Gazastreifen und an den Amazonas. Schon seit 2005 wurden seine Fotografien unter anderem in Paris und Brüssel ausgestellt. Seine Fotoarbeiten begleiteten Reportagen für Zeitungen wie Le Monde oder De Morgen.

Der Film ist am 13. Oktober auf dem Filmfestival Köln zu sehen. Am darauffolgenden Tag, Freitag den 14. Oktober, berichtet Pieter-Jan De Pue in einem öffentlichen Werkstattgespräch über seine Arbeit.

Im November 2016 startet The Land of the Enlightened in den deutschen Kinos.