Das tonangebende Fachblatt Tanz hat Sidi Larbi Cherkaoui zum besten Choreografen des Jahres gekürt. Das Theatermagazin Die Deutsche Bühne schließt sich dem an und würdigt neben Cherkaoui auch Alain Platel und Luk Perceval als besten Choreografen bzw. Opernregisseur der Saison.

Die flämische Tanzsaison verzeichnet einen guten Start: Die deutsche Fachzeitschrift "Tanz" hat Sidi Larbi Cherkaoui zum "Choreograf des Jahres" der Saison 2016/2017 gekürt und das bereits zum dritten Mal – auch 2008 und 2011 schaffte er es, die Stimmenmehrheit davonzutragen. "Dass er es irgendwann noch ein viertes Mal schafft, darf man mit Fug und Recht annehmen", so meldet "Tanz". Auch die Theaterzeitschrift "Die Deutsche Bühne" kürte Cherkaoui zu einem der vier wichtigsten Choreografen des letzten Jahres. Kein Choreograf ist derzeit weltweit so präsent wie Sidi Larbi Cherkaoui: Ob er nun in Korsika, China oder Indien auftritt, sein Werk ist überall ebenso atemberaubend. Der Belgier aus flämisch-marokkanischem Elternhaus steht heute sowohl der selbst gegründeten Kompanie Eastman in seiner Geburtsstadt Antwerpen als auch dem Ballet Vlaanderen vor. Sein multikultureller Hintergrund äußert sich auch in seinen Arbeiten: Er baut transkulturelle Brücken, sucht Inspiration in u.a. den japanischen und orientalischen Kulturen und arbeitet oft mit internationalen großen Namen sowie Maria Pagés oder Shantala Shivalingappa zusammen. Ende Oktober ist die deutsche Uraufführung von Satyagraha in der Komischen Oper in Berlin zu sehen.
Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass ein Flame vom Fachblatt "Tanz" zum besten Choreografen des Jahres ernannt wird. 2015/2016 wurde Anne Teresa De Keersmaeker diese Ehre zuteil.

Kollege Alain Platel, Gründer von Les Ballets C de la B, wurde ebenfalls für seine Arbeit gepriesen: Das Theatermagazin nannte sowohl ihn als auch Cherkaoui in seiner Liste der vier besten Choreografen der Saison. Mit Vorstellungen, wie "Tauberbach" und "Nicht schlafen" genoss Alain Platel international Anerkennung. 2018 tourt er mit einer neuen Produktion, in der seine Truppe zusammen mit behinderten Tänzern auf der Bühne steht: Monkey Mind.

Auch Luk Perceval wurde gewürdigt: "Die Deutsche Bühne" pries ihn für seine erste Opernregie von Infinite Now für Opera Vlaanderen als Opernregisseur des Jahres (neben seinem russischen Kollegen Kirill Serebrennikov). Perceval tourt zurzeit noch in Deutschland mit seiner Trilogie meiner Familie, eine Zusammenarbeit mit der Ruhrtriennale, die auf den Romanen von Emile Zola basiert.