Die Menagerie der Medusa: Otto Marseus van Schrieck und die Gelehrten

u.a. Peter Paul Rubens

Peter Paul Rubens, Das Haupt der Medusa, um 1618, Öl auf Holz, 60,6 x 112 cm, Moravische Galerie (Brünn)

Das 17. Jahrhundert erlebte einen Epochenwandel, der von der Buchgelehrsamkeit zur empirisch forschenden Naturwissenschaft führte und die Grundlage unseres heutigen Weltbildes schuf. Es ist das Jahrhundert des Mikroskops. Bis dahin unbekannte visuelle Welten, Dinge, die nie zuvor gesehen worden waren, verlangten nach Darstellung. Künstler gehörten damals zu den inneren Kreisen der Wissenschaft. Erst in mühevoller Beobachtung wurde beispielsweise deutlich, dass auch die einfachsten Tiere sich nur durch Fortpflanzung vermehren, nicht durch Spontangenese. Der Zusammenhang der Stillleben mit wissenschaftlichen Erkenntnissen ihrer Zeit macht die Werke für den heutigen Betrachter lebendig. Es wird ablesbar, dass es sich um frühe Zeugnisse der Naturerkenntnis handelt, in denen die Tradition mit dem noch heute gültigen Weltbild ringt.

In der Ausstellung, in deren Fokus der Amsterdamer Maler Otto Marseus van Schrieck (1619/20 – 1678) steht und auch das bedeutende Werk „Das Haupt der Medusa“ von Rubens zu sehen ist, werden vergessene Verbindungen der Kunst mit der damaligen Wissenschaft erkennbar.

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