Fragments

u.a. Sara Lamens

© Sara Lamens

Die neue Ausstellung im Fotofabrik BLN BXL, ein Projektraum für Fotografie, den die beiden Belgier Annabel Werbrouck und Fabrice Havenne vor einem Jahr in Berlin-Neukölln eröffneten, zeigt Fotos von Sara Lamens und Hannah Goldstein

Hannah Goldstein schläft nicht gut, sagt sie – ihre Nächte würden von Alpträumen unterbrochen, die von sinn- und oft gesichtslosen Wesen bevölkert sind. Nach dem Erwachen durchsucht sie ihr Archiv nach Bildern, um all die hinterlassenen Lücken zu füllen. Dadurch macht sie sich mit den Kreationen ihres Unterbewusstseins vertraut – manchmal auf lustige Weise, aber vor allem auf greifbare: Durch die konkrete Handlung des Schneidens und Zusammenfügens überführt Hannah Goldstein ihre Träume in die Wirklichkeit. Sara Lamens hingegen scheint Collage zu entgegengesetzten Zwecken zu nutzen: Die Spannung in ihrer Arbeit stammt aus der emotionalen Diskrepanz zwischen einer vertrauten Innenwelt und der äußeren, absurden conditio humana. Lamens fotografische Fragmente sind aufgeladen mit persönlichen Emotionen, die in der Reibung mit anderen Momentaufnahmen die Betrachter einladen, ihre eigenen Gefühle zu projizieren – und sich vielleicht mit etwas mehr Leichtigkeit an den Abgrund heranzuwagen.

Sara Lamens wurde 1977 in Belgien geboren, wo sie auch heute lebt und arbeitet. Ihre Arbeiten fordern den Prozess analoger Fotografie auf einer sehr physischen Weise heraus: Sowohl in als auch außerhalb der Dunkelkammer überlagert und vermengt sie Ebenen, Zeichnungen und Tintendrucke. Ihre Fotografie ist oft eine Reaktion auf ihre unmittelbare Umgebung, wobei sie die verschwommenen Grenzen zwischen Fiktion, Fakten und Emotionen, zwischen dem Vertrauten und dem Konzeptuellen, dem Abstrakten und dem Figurativen erforscht. Seit kurzem erkundet sie Möglichkeiten, Schrift und Bild innerhalb einer offenen Erzählstruktur zu kombinieren.

Eröffnung am 6. April, um 18:30 Uhr.

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