Wer einmal aus dem Blechnapf frisst

Luk Perceval

© Armin Smailovic

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Willi Kufalt hat Angst. Fünf Jahre hat er im Knast gesessen. Jetzt muss er raus. Ob er es draußen aushalten wird? In Hamburg kommt er in ein Fürsorgeheim. Er soll resozialisiert werden. Miese Arbeit für einen Hungerlohn. Er wird gedemütigt und verspottet. Willi Kufalt muss raus aus diesem System der Unterdrückung. Er sucht eine Wohnung, aber einer wie er, einer aus dem Knast, stößt auf Ablehnung. Gnadenlos! Was tun?

Willi Kufalt macht weiter. Er kommt auf die Füße, findet ein kleines Zimmer und macht sich selbständig. Ein Schreibbüro mit einer Gruppe ehemaliger Häftlinge. Eine Solidargemeinschaft auf Zeit. Bis es kracht und die Konkurrenz brutal zuschlägt. Aber Willi gibt nicht auf. Er wird für eine Zeitung Annoncenwerber und lernt Hilde Harder kennen. Er will heiraten. Findet ihn doch noch das Glück? Natürlich nicht. Die Knastvergangenheit ist ein zu schweres Pfund. Da gibt es jede Menge Misstrauen. So einer hat doch immer Dreck am Stecken, heißt es. Seine Liebe zerbricht. Willi rutscht ab. Er beschließt, endgültig mit dem System abzurechnen. Er hat den ganz großen Plan und eine Mordswut. Die Rückkehr ins Gefängnis ist nur eine Frage der Zeit!

Regisseur Luk Perceval hat bereits zwei Romane von Hans Fallada für die Bühne adaptiert: „Kleiner Mann – was nun?“ (Münchner Kammerspiele 2009) und „Jeder stirbt für sich allein“ (Thalia Theater 2012). Mit „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“ inszeniert er nun die Geschichte des Willi Kufalt, der gegen seinen Willen das wird, was die Umwelt schon immer in ihm sah: „Ein bisschen Kot, eine Mikrobe, bösartig, die man vernichten muss.“ Das Stück wurde am 24. Februar 2017 uraufgeführt. Der flämische Schauspieler Kristof Van Boven, der bis 2015 im Ensemble der Münchner Kammerspiele war und seit der Spielzeit 2015/2016 Ensemblemitglied am Thalia Theater ist, spielt die Rolle von Walter Batzke.

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