Kein anderes Werk Mozarts demonstriert so konsequent den ungezügelten Angriff auf jede Konvention - nicht nur inhaltlich, sondern auch formal. Neue Figuren purzeln mit solcher Unbekümmertheit auf die Bühne, dass sie außer dem ständig fliehenden Protagonisten nichts verbindet. Der erste Akt hat ein mörderisches Finale, und bis zum bitteren und absurden Ende verläuft die Handlung rasant und auf den Kopf gestellt. Aber alles ist in himmlisch schöne Töne getaucht. Regisseur Herbert Fritsch bringt in seiner Don Giovanni-Fassung den archetypischen Kern des Don Juan auf den Punkt und lässt ihn als bösartigen Harlekin lebendig werden - ein Verlierer, verwegen, zum Brüllen komisch und unwiderstehlich zugleich, umhüllt von der lasziven und verspielten, tiefschwarzen Spitze der Musik Mozarts.

Tijl Faveyts ist ein flämischer Opernbass. Als Mitglied der Komischen Oper Berlin hat er führende Rollen wie Mozarts Sarastro und Hunding in Wagners Die Walküre an großen Opernhäusern, Konzerthäusern und bei Festivals gesungen. Faveyts studierte Gesang am Königlichen Konservatorium in Brüssel und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

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