Überleben nach dem Holocaust

Rosine De Dijn

Am 9. Mai 1945 um 0.01 Uhr MEZ war der Spuk vorbei. Europa lag in Schutt und Asche und wurde konfrontiert mit der furchtbarsten Katastrophe des 20. Jahrhunderts: dem Holocaust. Hitlers Vollstrecker hatten in ihrem Rassenwahn ganze Arbeit geleistet. Auch in Belgien. Und dort vor allem in Antwerpen. „23.838 Männer, Frauen und Kinder mit Träumen und Erwartungen wurden zu Brennholz und in Asche verwandelt.“ Aber das „Jerusalem an der Schelde“ erholte sich von dem Albtraum. Viele Überlebende der osteuropäischen Vernichtungslager suchten nach 1945 in der belgischen Hafenstadt ein neues Zuhause.

In ihrem neuen Buch Überleben nach dem Holocaust begibt sich Autorin Rosine De Dijn auf die Spuren der Hintergründe und des Unvermögens von dem Holocaust. Sie fragt sich: "Treibt der Antisemitismus wieder sein Unwesen?" Rosine De Dijn machte sich auf die Suche nach Personen und Zeugen, die diese Nachkriegszeit mitgestaltet haben oder sich erinnern. Im belgischen Seebad Knokke erfuhr sie von Monsieur Motke, einem jüdischen Bäckermeister, der sich während des Krieges der Résistance anschloss, zahlreichen jüdischen Mitbürgern das Leben rettete und später sein Grand Hôtel an der Nordsee­promenade zum Treffpunkt überlebender Juden aus Antwerpen und ­Brüssel, Paris, London und auch den USA machte.

Rosine De Dijn, geboren in Flandern, lebt seit 1966 als freie Journalistin und Autorin in Deutschland. Zu ihren Büchern zählen unter anderem "Des Kaisers Frauen. Eine Reise mit Karl V von Flandern durch Deutschland bis in die Estremadura" (1999), "Liebe, Last und Leidenschaft. Frauen im Leben von Rubens" (2002), "Gäste des Führers. Flucht Flämischer Kollaborateure ins Deutsche Reich" (2015) und "Flucht, Exil und die Laster der Leidenschaft" (2018).

Originaltitel: Overleven na de Holocaust: Vergeten verhalen. Hoe Antwerpen het 'Jeruzalem aan de Schelde' herleefde (2020)
Softcover, 240 Seiten, farbig, 13 cm x 21 cm
ISBN: 978-3-86712-165-1
Grenz-Echo Verlag

Erscheinungsdatum: September 2021
  • Überleben nach dem Holocaust © Rosine De Dijn

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