Hugo van der Goes

Zwischen Schmerz und Seligkeit

Die Anbetung der Könige / der Monforte-Altar © Dietmar Gunne

Im zweiten Teil des 15. Jahrhunderts setzte eine neue Epoche der Malerei ein, die Epoche der Altniederländischen Malerei. Die Kunstbewegung erregte auch in Italien, dem Ursprungsland der Renaissance, größtes Aufsehen. Die bekanntesten Vertreter der altniederländischen Malerei, u.a. Jan van Eyck wurden als Malerfürsten ihrer Epoche bezeichnet und ihre Werke galten als neue Kunst. Neben Robert Campin, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, ist auch Hugo van der Goes einer der wichtigsten Vertreter. Seine Werke beeindrucken durch ihre Monumentalität und intensive Farbigkeit ebenso wie durch ihre erstaunliche Lebensnähe und emotionale Ausdrucksstärke. Sein bekanntes Werk, das „Portinari-Triptychon“, das sich heutzutage in den Uffizien zu Florenz befindet, gilt neben dem „Genter Altar“ der Van Eyck-Brüder als eines der wichtigsten Gemälden dieser Kunstepoche.

Etwas mehr als 500 Jahre nach dem Tod des Künstlers präsentiert die Gemäldegalerie in Berlin fast alle seiner erhaltenen Gemälde und Zeichnungen in der Sonderausstellung „Zwischen Schmerz und Seligkeit.“ Die Sammlung bietet sich wie keine andere für diese Ausstellung an. Zwei seiner monumentalen Werke, der „Altar von Monforte" und die „Geburt Christi", befinden sich an diesem Ort. Beide Berliner Tafelbilder wurden in den letzten 12 Jahren aufwendig restauriert und zeigen eine nie dagewesene Frische. Van der Goes' spätes Meisterwerk „Tod der Jungfrau" aus dem Groeningemuseum in Brügge, das Flandern noch nie verlassen hat, wurde ebenfalls kürzlich umfassend restauriert und wird ein Höhepunkt der Ausstellung sein.

In einer zusätzlichen Akademievortragsreihe zu Hugo van der Goes und den altniederländischen Malerei fragt sich Kunsthistoriker Thomas R. Hoffmann, warum die Kunst von Hugo van der Goes für neue Kunst galten und untersucht was diese Malerei so neu und einzigartig machte. War es der Detailrealismus? War es das räumliche Sehen ohne den mittelalterlichen Goldgrund oder die individuelle Darstellung des Menschen? Diese und andere Fragen werden in einer Reihe von Vorträgen erörtert.

Mehr Informationen

  • das Portinari-Triptychon © Francesco del Vecchio, Roberto Palermo

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