Stefan Hertmans

Buchvorstellung: Die Fremde

Stefan Hertmans, zu Gast bei der Generaldelegation der Regierung Flanderns, 21. März 2017

Als der Schriftsteller Stefan Hertmans erfährt, dass seine zweite Heimat, der Ort Monieux in Frankreich, vor tausend Jahren Schauplatz eines Pogroms durch die Kreuzritter war, begibt er sich auf Spurensuche. Unter den Überlebenden soll eine junge Frau christlicher Herkunft gewesen sein. Diese historisch verbürgte Figur lässt ihn nicht mehr los, er tastet sich erzählend an ihr Leben heran. Vigdis nennt er die Frau, die für die Liebe zum Sohn des Rabbi ihre Existenz aufs Spiel setzt und zu Hamutal wird, die alles verliert und ganz allein nach Jerusalem aufbricht. Mit seiner grandiosen literarischen Rekonstruktion dieser Geschichte von Liebe, Gewalt und religiöser Verfolgung ist Hertmans ein erschreckend gegenwärtiger Roman gelungen.

Stefan Hertmans, geboren 1951, gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der flämischen Gemeinschaft für Prosa und dem Spycher: Literaturpreis Leuk 2017. Mitunter lässt er auch mit Gastbeiträgen in den deutschen Zeitungsfeuilletons von sich hören, wie vor kurzem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

"Die Fremde" wurde von Ira Wilhelm ins Deutsche übersetzt, und erschien beim Hanser Berlin Verlag, der 2014 auch seinen Roman Der Himmel meines Großvaters herausbrachte.

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