Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900

Henry van de Velde als Designer, Ausstellungsansicht im Neues Museum Weimar, Foto: Thomas Müller © Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Eine neue Dauerausstellung im Neuen Museum Weimar präsentiert Werke der Weimarer Malerschule, die von Harry Graf Kessler geförderte Avantgarde von Claude Monet bis Max Beckmann sowie zahlreiche Exponate Henry van de Veldes. Die hier gezeigten, herausragenden Werke des Realismus, Impressionismus und des Jugendstils spiegeln eine gleichsam glanzvolle wie widersprüchliche Epoche mit vielen Bezügen zu unserer Gegenwart. Von Friedrich Nietzsche als Vordenker und Kultfigur ausgehend, werden wichtige Positionen der frühen Moderne in Weimar vorgestellt. Hierzu zählen die Werke der Weimarer Malerschule und die von Harry Graf Kessler geförderte Avantgarde von Claude Monet bis Max Beckmann. Mit zahlreichen Exponaten wird das funktionale wie elegante Design Henry van de Veldes präsentiert.

Die Ausstellung wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Für Henry van de Velde gehörten die Gestaltung eines Hauses und eines Raumes, die Form von Kleidung und Schmuck, aber auch das Design von Alltagsgegenständen zusammen. Der gebürtige Antwerpener, der oft als „Alleskünstler“ bezeichnet wird, kam 1902 nach Weimar, um dort als künstlerischer Berater des Großherzogs zu wirken. Hier baute er zudem die Kunstgewerbeschule auf, die heute noch als ein Teil der Bauhaus-Universität Weimar existiert. Von Weimar aus, wo Henry van de Velde bis 1916 lebte, war er europaweit, aber auch vielfach in der Region tätig. Eines der wichtigsten, als Gesamtkunstwerk konzipierten und erhaltenen Bauwerke des Architekten van de Velde ist das Haus Schulenburg in Gera. Die denkmalgeschützte Villa ist heute ein Museum, das dauerhaft Buchgestaltungen, sowie Möbel, Architekturentwürfe, Stoffmuster und Veröffentlichungen des Künstlers zeigt. Auch dort läuft im Moment eine Sonderausstellung im Rahmen von 100 Jahre Bauhaus.

Mehr Informationen

  • Henry van de Velde, Kompartiment aus dem Frisiersalon François Haby, Berlin, 1901 © Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

  • Henry van de Velde, Tafelservice und Besteck, Foto: Thomas Müller © Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Newsletter

Sie möchten über Kultur aus Flandern auf dem Laufenden bleiben? Gern senden wir Ihnen alle zwei Monate unseren Newsletter.