Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst

Mit „Einhorn“ von Maerten de Vos

„Einhorn“, Maerten de Vos © Staatliches Museum Schwerin

Unter den rund 150 Exponaten der großen Ausstellung „Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst“ im Potsdamer Museum Barberini findet sich unter den Exponanten auch das Werk: „Einhorn, 1572“ von Maerten de Vos. Das Gemälde gehört zu einer Serie großformatiger Tierdarstellungen, die der flämische Maler für das Schloss Schwerin schuf. Heute befindet es sich im Bestand des Staatlichen Museums Schwerin und ist nun erstmals seit Langem wieder in einem internationalen Kontext zu sehen.

De Vos zeigt das Einhorn nicht nur als märchenhafte Kreatur, sondern als vielschichtiges Symbol, das zwischen Mythos und Repräsentation oszilliert. Seine kräftigen Farben und die dramatische Inszenierung betonen die rätselhafte Schönheit des Fabeltiers, das in der höfischen Kunst des 16. Jahrhunderts für Seltenheit, Exotik und Herrschaftsanspruch stand. Die Serie war Ausdruck von Weltwissen und zugleich Spiegel höfischer Macht.

Maerten de Vos (*1532, Antwerpen) zählt zu den bedeutendsten flämischen Malern seiner Zeit. Nach einer Ausbildungsreise nach Italien, wo er vor allem die venezianische Malerei studierte, wurde er 1558 Meister der Lukasgilde in Antwerpen. Dort entwickelte er eine produktive Werkstatt, die religiöse Altäre, Allegorien, Porträts sowie Entwürfe für Druckgrafiken hervorbrachte. Sein Stil verbindet die flämische Tradition mit italienischen Einflüssen – besonders im leuchtenden Kolorit und in der dynamischen Komposition. Die Schweriner Tierporträts, zu denen auch das „Einhorn“ gehört, zählen zu den eindrucksvollsten Beispielen seines Schaffens.

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