Kris Van Steenberge

Verlangen

Kris Van Steenberge © Johan Jacobs

  • Organisiert von: Brandenburgisches Literaturbüro

Das 19. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu. In dem kleinen belgischen Dorf Woesten, unweit von Ypern, erwartet das junge Ehepaar Duponselles Zwillinge. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Beim erstgeborenen Valentijn geht alles gut, aber das zweite Kind kommt mit einem deformierten Gesicht zur Welt und geht fortan als Namenlos durchs Leben. Als die Brüder heranwachsen, ist Valentijn bei allen beliebt, während die Dorfbewohner und sogar sein eigener Vater nichts mit Namenlos zu schaffen haben wollen. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und das kleine Woesten liegt mitten im großen Weltgeschehen. Als auch noch die Mutter Elisabeth ermordet aufgefunden wird, ist für niemanden mehr das Leben wie zuvor. Vor der historischen Kulisse des ländlichen Flanderns entfaltet Kris Van Steenberge mit zeitloser Aktualität das psychologisch eindringliche Porträt einer Familie, eines Ortes und einer vergangenen Epoche.

Kris Van Steenberge, geboren 1963 in Lier / Belgien, arbeitet als Dramatiker, Regisseur und Lehrer. Die Geschichten seines Großvaters über den „Großen Krieg“ waren der Ausgangspunkt für seinen ersten Roman. 2014 wurde „Verlangen“ mehrfach als das beste flämische Debüt ausgezeichnet und wird derzeit verfilmt.

Jan Konst moderiert das Gespräch und liest den deutschen Text am 29. und 31. August. Er ist Literaturwissenschaftler und Niederlandist. Seit 1994 arbeitet er als Hochschullehrer an der Freien Universität Berlin. Seit 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls „Niederländische Philologie: Literaturwissenschaft“. Seine Publikationen widmen sich vor allem den niederländisch-deutschen Literaturbeziehungen und der Gegenwartsliteratur in den Niederlanden und Flandern.

Am 30. August liest der Schauspieler Hans-Jochen Röhrig den deutschen Text.

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