Mythos Wald - Das Flüstern der Blättern

mit u.a. David Claerbout und Hans op de Beeck

David Claerbout, Wildfire (meditation on fire), 2019–2020, (Still), 1-Kanal-Videoprojektion © Courtesy der Künstler und die Galerien Esther Schipper, Rüdiger Schöttle, Sean Kelly, Pedro Cera und Annet Gelink

Um wenige Orte ranken sich so viele Mythen und Erzählungen wie um den Wald. Gerade in Deutschland ist der Wald ein hochaufgeladener Bedeutungsraum. Spätestens seit der Romantik wurde er zum deutschen Nationalmythos verklärt. Gleichzeitig ist der Wald ein zentrales biologisches und ökologisches System, dessen Verletzlichkeit sich seit dem großen Waldsterben in den 1980er Jahren ins Bewusstsein der Menschen eingebrannt hat. Heute wird der Wald durch Abholzungen zum Autobahnbau oder Steinkohleabbau bedroht und zum Schutz von zahlreichen Aktivistinnen und Aktivisten besetzt.

Diese existentielle Verbundenheit des Menschen schlägt sich auch in der Kunst nieder - ob geheimnisvoll und finster oder friedvoll und kraftspendend. Die Ausstellung schlägt die Brücke von Darstellungen um 1900 bis hin zu raumgreifenden zeitgenössischen Installationen und macht den Wald als einen Ort erfahrbar, der zugleich Mythos und Motiv, Projektionsfläche und Paradies ist.

Der in Kortrijk geborene David Claerbout zählt zu den international wichtigsten Gegenwartskünstler:innen. In seinen fotografischen und filmischen Installationen verwendet der Künstler unterschiedliches visuelles Ausgangsmaterial, welches von historischen Fotografien und rekonstruierten Bildern bis hin zu Filmaufnahmen reicht, die nach seiner Anweisung gedreht wurden. Aufwendig digital bearbeitet, entstehen Arbeiten, die die Grenzen zwischen Fotografie und Film verschwimmen lassen. So dekonstruiert Claerbout lineare Zeitverläufe und hinterfragt die Art und Weise, wie Geschichten mittels Bildern erzählt werden.

Hans Op de Beeck lebt in Brüssel; er ist ein Grenzgänger zwischen den künstlerischen Disziplinen und schafft mithilfe verschiedenster Elemente, die in Architektur, Bühnenbild, Film, Design und/oder bildender Kunst beheimatet sein können, atmosphärisch dichte Szenarien, in die er die Betrachter:innen miteinbezieht. In Deutschland wurde er in Einzelausstellungen in der Sammlung Goetz, München (2014), dem Kunstmuseum Wolfsburg (2017) sowie dem Museum Morsbroich, Leverkusen (2017) gezeigt. Op de Beecks Werke befinden sich u.a. in den Sammlungen des Centre Pompidou, Paris, des SMAK in Gent sowie des Maxxi in Rom.

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