Requiem pour L.

Alain Platel, Fabrizio Cassol, les ballets C de la B

"Requiem pour L." © Chris Van der Burght

  • 15:00 Uhr
  • 19:30 Uhr
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Glaube. Liebe. Hoffnung. Es sind diese urmenschlichen Regungen, die Alain Platel interessieren. Dazu konfrontiert der Regisseur und Choreograf seine Tänzer immer wieder mit den Randzonen des Lebens. Seit einiger Zeit ist Afrika in den Fokus seiner Betrachtungen gerückt. Dort findet der Flame nicht nur die Spuren der kolonialen Vergangenheit seiner Heimat wieder, er entdeckt auch einen unvoreingenommenen Umgang mit den uns nur allzu gewissen Marksteinen der europäischen Kultur.

Zusammen mit dem Saxofonisten Fabrizio Cassol und vierzehn Musikern aus Europa und Afrika widmet sich Alain Platel dem wohl berühmtesten Fragment der Musikgeschichte: Mozarts "Requiem". Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Traditionen spiegeln die TänzerInnen und SängerInnen die Musik mit neuer Unmittelbarkeit wider und entdecken dabei ungewohnte Zusammenhänge – etwa den von der Totenmesse zum Massengrab, in dem einst auch der berühmte Komponist völlig anonym begraben wurde. Dieser aufregende Dialog zwischen Europa und Afrika, zwischen der Musik Mozarts und den Lebensrhythmen eines uns immer noch fremden Kontinents wird an manch einem (liebgewonnenen) Klischee rütteln.

Eine Produktion von les ballets C de la B, Festival de Marseille und Berliner Festspiele.

Alain Platel, geboren im belgischen Gent, gehört seit seinen Produktionen "Wolf" (2003), "vsprs" (2003) und "pitié!" (2008) zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Choreografen der Gegenwart. Als ausgebildeter Heilpädagoge betreute er schwer behinderte Kinder, bevor er 1984 als Autodidakt begann als Regisseur und Choreograf zu arbeiten. Seine Inszenierungen mit seiner Companie les ballets C de la B, weltweit auf großen Festivals seit Jahren gefeiert, zeichnet eine besondere grenzüberschreitende Mischung aus Theater, Musik und Bildender Kunst aus. Im Jahr 2004 erhielt Alain Platel den Europäischen Theaterpreis für sein Lebenswerk. Seine Inszenierung "Tauberbach“ aus dem Jahr 2014 wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

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