van Manen/Cherkaoui

Royal Ballet of Flanders

Royal Ballet of Flanders, Sidi Larbi Cherkaoui, Fall © Filip Van Roe

  • 19:30 Uhr

Die Produktion des Royal Ballet of Flanders van Manen/Cherkaoui zeigt jeweils zwei Arbeiten der renommierten Choreografen Hans van Manen und Sidi Larbi Cherkaoui. Mit dem vierteiligen Ballettabend wird deutlich, was beide Künstler trotz unterschiedlicher Handschriften und Zeiten, in denen die Stücke entstanden sind, vereint – das Interesse an der puren Bewegung, an Innovation und Gruppendynamiken.

Der 1976 in Antwerpen geborene Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui, seit September 2015 neuer künstlerischer Leiter des Royal Ballet Flanders, ist weltweit bekannt und beachtet für seine Arbeiten, in denen verschiedene Kulturen, Religionen und Künste miteinander vereint werden. Neben Choreografien, die er für seine eigene Compagnie Eastman schuf, kreierte er außerdem Werke u.a. für Les Ballets C de la B, Maria Pagés, Sadler’s Wells, für das er seit 2008 als Associate Artist engagiert ist, für das Ballett der Opéra National de Paris, Göteborgs Operan Danskompani und die Los Angeles Dance Company. Er kooperierte mit Sasha Waltz & Guests, Marina Abramovic, Joe Wright und ist Tanzdirektor bei dem Festival Equilibrio in Rom und "Guest Artistic Director" der National Youth Dance Company.

Cherkaouis Stück "Faun" erlebte seine Premiere am Sadler’s Wells Theater in London und wird seit 2013 vom Royal Ballet Flanders getanzt. Das Stück bietet dem Publikum eine alternative Perspektive auf die legendäre Choreografie (1912) des berühmten Tänzers Vaslav Nijinksy zu Claude Debussys "Prélude à l’après-midi d’un faune." Um der Musik mehr Aktualität und Überraschungsmomente zu verleihen, entschied sich Cherkaoui, Debussy mit Kompositionen von Nitin Sawhney zu verbinden. Wie die beiden Musiken ineinander übergehen, so gleitet, fast unbemerkbar, der eine Stil, die eine Kultur, das eine Jahrzehnt in das andere über. Den Abschluss des Abends bildet Cherkaouis erste Kreation für das Royal Ballet of Flanders "Fall," zu der Musik des zeitgenössischen, estnischen Komponisten Arvo Pärt. Die Choreografie ist eine körperliche Herausforderung für die Tänzerinnen und Tänzer und beschäftigt sich mit dem Fallen als natürliches Element, das im Zuge der Schwerkraft provoziert wird.

Der Niederländer Hans van Manen, geboren 1932, ist ein vielfach ausgezeichneter und geschätzter Choreograf. Seine Arbeiten wurden und werden von den berühmtesten Ensembles der Welt getanzt. Van Manens Kreation "Solo" von 1997 ist, laut eigener Aussage, das schnellste Stück, das er je kreiert hat. Zur Musik von Johann Sebastian Bach wird "Solo," untypisch für den Titel, von drei Tänzern getanzt. Die humorvolle Choreografie vollführt in 6 Minuten abrupte Bewegungswechsel zu einem wahnwitzig schnellen Tempo, von dem das Publikum überwältigt wird. In "Four Schumann Pieces", uraufgeführt vom Royal Ballet London, steht ein Tänzer im Mittelpunkt des Geschehens. 5 Paare agieren als seine Schatten und verkörpern sein Verlangen und die gleichzeitig aufkommende Melancholie.

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  • Royal Ballet of Flanders, Sidi Larbi Cherkaoui, Faun © Filip Van Roe

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