Vers la mer (und anschließende Buchpräsentation)
- 16:00 Uhr
„Vers la mer“ (1999) ist ein Dokumentarfilm über und inspiriert von der Donau, dem Fluss Mitteleuropas. Die Donau, der einzige Fluss unseres Kontinents, der so viele Menschen miteinander verbindet, ist eine verwirrende Mischung. Sie ist der Weg, der den Westen mit dem Osten verbindet, ein Mythos ebenso wie eine Realität, ein Epos in Richtung Meer. Eine Präsenz, die so stark, so überwältigend ist, dass sie den Blick einfriert und uns eine gewisse Demut zurückbringt. Ein Film, der sich zwischen poetischer Träumerei, historischer und zeitgenössischer Realität, Begegnungen mit den Menschen, die entlang des Flusses leben, verorten will. Wird der Fluss das Symbol für etwas anderes als sich selbst sein?
(Annik Leroy über „Vers la mer“, übersetzt aus dem Englischen)
Im Anschluss an die Filmvorstellung findet eine Buchpräsentation mit Autor, Kurator und Filmkritiker Arindam Sen statt. Seine Publikation „Distant Voices“ basiert auf zwei Gesprächen mit Annik Leroy und Filmemacherin Julie Morel, die im November 2023 in Brüssel aufgezeichnet wurden. Darin widmen sie sich dem politischen Filmemachen sowie dem Überwinden von Genre-Grenzen. Sen zufolge machen Leroys Filme deutlich, wie radikale Vorstellungskraft dazu beitragen kann, über Zeit und Ort hinweg ein Kontinuum des politischen Widerstands zu etablieren.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos.
Annik Leroy (*1952 in Brüssel) ist eine Fotografin und Filmemacherin, die bereits seit den 1970er Jahren mit Filmen wie „Le paradis terrestre“ (1973), „In der Dämmerstunde – Berlin“ (1980), „Vers la mer (1999)“, „TREMOR. Es ist immer Krieg“ (2017) und „La force diagonale“ (2023) internationale Aufmerksamkeit erhält und eine bedeutende Stimme im künstlerischen Dokumentarfilm darstellt. Im Jahr 2018 wurde sie beim Courtisane Filmfestival in Gent als „artist in focus“ für ihr bemerkenswertes künstlerisches Werk gewürdigt. Leroy unterrichtete an der École de Recherche Graphique (ERG) sowie an der LUCA School of Arts in Brüssel.