Im 18. Jahrhundert nannte man Menschen, die Kunst und damit zusammenhängende ästhetische oder geistige Werte nicht schätzten oder verachteten, Philister. Als Inbegriff geisttötender Borniertheit und träger Selbstgefälligkeit ist der Philister der Erzfeind für die Kreativen der Romantik. Gegen diese Menschen stellt der junge Robert Schumann mit seinem „Davidsbund“ eine fiktive Kampfbrigade auf, die aus realen Freunden, und bekannten historischen Komponisten sowie Ludwig van Beethoven und Franz Schubert besteht. Die Mitglieder des Bundes, die sogenannten Davidbündler, haben in Schumanns Werken immer wieder eine Rolle gespielt, beispielsweise in Schumanns zweiteiligem Klavierzyklus, den sogenannten Davidsbündlertänzen op. 6.

Im Rahmen der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci führt Els Biesemans am historischen Hammerflügel Schumanns Davidsbündlertänzen auf und versammelt in ihrem Konzert vier andere Davidsbündler: Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy, Frédéric Chopin und Clara Schumann. So ersteht der Davidsbund in phänomenaler musikalischer Schlagkraft wieder auf.

Pianistin, Organistin, Initiantin und Kammermusikerin Els Biesemans fing schon im Alter von sieben Jahren an, Orgel zu spielen und lernte sich neuen Instrumenten und unterschiedlichen akustischen Bedingungen anzupassen. Sie studierte am Lemmens-Institut in Löwen Orgel, Klavier und Kammermusik und spezialisierte sich anschließend an der Schola Cantora Basiliensis in der Tastenvielfalt des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie zeichnet sich durch stille, unkonventionelle Programme und ihr nuanciertes, elegantes Spiel aus. Ihr Repertoire reicht vom Mittelalter bis zur Moderne. Biesemans hat bereits mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen und Auszeichnungen erhalten, wie etwa den Ciurlionis-Wettbewerb in Vilnius und den Arp-Schnitger-Preis in Bremen.

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