Die in Berlin lebende flämische Künstlerin Ada Van Hoorebeke wurde für den Berlin Art Prize 2019 nominiert. Der Preis ist eine vom Hauptstadtkulturfonds unterstützte Auszeichnung, die es sich seit 2013 zum Ziel gesetzt hat, die jungen, unabhängigen Künstlerinnen und Künstler der Hauptstadt zu fördern. Erstmals arbeitet der Berlin Art Prize mit neun Projekträumen zusammen, um den Nominierten die Möglichkeit zu geben, ihre künstlerische Position in Einzelausstellungen vorzustellen. Mit diesem neuen Ausstellungskonzept weitet der Verein seine Rolle als vernetzende Plattform aus – und er verweist auf die Orte, an denen aktuelle Kunst in Berlin stattfindet.

Aus über 700 BewerberInnen hat die Jury in einem intensiven, hauptsächlich anonymen Verfahren neun KünstlerInnen ausgewählt. Diese präsentieren ihre Arbeiten nun in neun parallelen Einzelausstellungen, vom 30/31. August bis zum 27. September. Begleitet werden die Ausstellungen von einem diskursiven Rahmenprogramm mit Lesungen, Vorträgen und Performances. Von den Nominierten wird die diesjährige Jury im Verlauf der Ausstellungszeit drei GewinnerInnen küren.

Van Hoorebekes Ausstellung ist ab dem 31. August unter dem Titel "Goods & Services" im Projektraum Kinderhook & Caracas in Berlin zu sehen. Der Ausstellungsraum wurde 2011 von Sol Calero und Christopher Kline gegründet und nach ihren Heimatstädten benannt: Caracas in Venezuela und Kinderhook im US-Staat New York. Van Hoorebeke zeigt Werke aus ihrem laufenden Projekt "Lace Simulations". Die Künstlerin, die meist mit Keramik, Textil und Batik arbeitet, ließ sich dafür von der traditionellen Brügger Klöppelarbeit inspirieren, und sucht in ihrer Präsentation den Bezug zu Elementen aus dem Berliner Industrieumfeld, in dem sie arbeitet. "Goods & Services" gibt einen Einblick in den von ihr benutzten Prozessen der Färbung mit natürlichen Färbemitteln und der Musterherstellung in einer wachsresistenten Farbstofftechnik. Sie setzt Teile der Ausstattung eines Autohauses für Berliner Taxis ein, um zu erforschen, wie Handarbeit als Werkzeug in der zeitgenössischen Kunst fungieren kann.

Am Eröffnungstag wird den Besuchern Granatapfelsaft angeboten, ein Nebenprodukt der künstlerischen Arbeit: Die getrockneten Granatapfelschalen werden nämlich benutzt, um die Wände und Stoffe zu färben. Draußen sind die Besucher zwischen 19 und 20 Uhr eingeladen, in Taxis Platz zu nehmen und 200 Meter weiter während einer Autowäsche-Performance den Färbungsprozess selbst in Echtzeit zu erleben.