Grußwort zu unserem Newsletter für Juli-August 2019

Mit der inzwischen gefestigten Tradition brechend, dass deutsche oder flämische Akteure aus dem Kulturbereich ein Vorwort verfassen, möchte ich hiermit gerne die Gelegenheit nutzen, um meinen Abschied diesen Sommer anzukündigen. Fünf äußerst interessante Jahre in Deutschland neigen sich langsam dem Ende zu, ab September ruft Wien.

Die Anzahl, der mit Flandern verbundenen kulturellen Höhepunkte, die in den vergangenen fünf Jahren organisiert wurde, ist nicht gering. Dabei denke ich an die sehr gelungene Gastlandschaft, gemeinsam mit den Niederlanden, auf der Frankfurter Buchmesse 2016. Zahlreich waren auch die Ausstellungen, die den flämischen Talenten Aufmerksamkeit schenkten: von den flämischen Meistern mit Rubens in Frankfurt, Brueghel in Paderborn und flämischen Landschaftsmalern in Dresden bis hin zu wunderschönen Übersichtsausstellungen mit Werken von gegenwärtigen Malern, wie Philippe Vandenberg in Hamburg, Raoul De Keyser in München oder Nel Aerts in Münster.

Auf musikalischer Ebene sind die Aufführung des Friedenskonzerts mit den flämischen Toptalenten Jef Neve, Frederik Sioen und Dirk Brossé in Düsseldorf, der diesjährige, unvergessliche Auftritt von Graindelavoix zwischen den Werken von Mantegna und Bellini in der Gemäldegalerie und die eindringlichen Beethovenkonzerte mit Jan Caeyers in Bonn und Berlin zu nennen. Zahllos waren die Höhepunkte des flämischen Tanzes und Theaters. Die Weltpremiere der sechs Brandenburgischen Konzerte, einer Koproduktion von Rosas und B’Rock letztes Jahr, formte eine einzigartige Erfahrung für Liebhaber des Tanzes und der Choreografie, die ohne Chris Dercons durchaus kurze Intendanz in der Volksbühne nicht möglich gewesen wäre. Aufrichtiger Dank gilt auch Annemie Vanackere, die in HAU ohne Weiteres großartige Arbeit leistet und auch des Öfteren Talente aus Flandern ins Scheinwerferlicht rückt, von Jan Fabre über Miet Warlop bis Anne Teresa De Keersmaeker.

Alle wichtigen Partner aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Obwohl meine Frau und ich gerne nach Wien gehen werden, fällt uns der Abschied aus Berlin nicht leicht und das hängt auch zusammen mit der angenehmen Zusammenarbeit, die wir mit zahlreichen deutschen Kulturschaffenden haben durften. Aus diesem Grund ein allgemeines Dankeswort an all diejenigen, mit denen wir in den vergangenen fünf Jahren zusammenarbeiten durften.

Gerne nutze ich auch diese Gelegenheit, um Ihnen, verehrte Leser, aufrichtig für Ihr Interesse an unserem Kulturkalender zu danken. Ich zweifele keinen Augenblick, dass mein Nachfolger, Nic Van der Marliere, Kultur aus Flandern in Deutschland auch künftig mit großer Begeisterung verbreiten wird.

Koen Haverbeke
Generaldelegierter der Regierung Flanderns in Deutschland