Einmal jährlich verleiht der "Preis der deutschen Schallplattenkritik“ Jahrespreise aus verschiedenen Musikrichtungen für die besten Produktionen des zurückliegenden Jahres, die von einem juryübergreifenden Gremium ausgewählt werden. Am 4. Oktober 2019 wurden die Preisträger bekanntgegeben. 134 Titel waren von der Gesamtjury vorgeschlagen worden, 129 davon schafften es auf die Longlist, 11 wählte der Jahresausschuss für einen Preis aus. Die Bandbreite der Stile und Genres reicht von Symphonik über Pop, Soul, Jazz, Oper und zeitgenössische Elektronik bis hin zu Chor- und Weltmusik.

Der renommierte flämische Chor Collegium Vocale Gent und der niederländische Pianist und Dirigent Reinbert de Leeuw wurden für ihre Aufnahme von Liszts Kreuzweg-Kantate "Via Crucis" ausgezeichnet. "Eine betörend radikale, zugleich strenge Meditationsübung: ein Mysterium, wie nicht mehr von dieser Welt," schrieb der Kritiker Joachim Mischke, einer der Juroren des Preises. Die CD erschien in diesem Jahr bei Alpha Classics / Outhere Music France.

1970 von Philippe Herreweghe gegründet, war das Collegium Vocale Gent eines der ersten, das die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis auf die Vokalmusik anwandte. Er spielte zusammen mit namhaften Barockdirigenten, wie Gustav Leonhardt, Ton Koopman, Nikolaus Harnoncourt und - selbstverständlich - Philippe Herreweghe, mit dem sie u.a. eine vielgepriesene Gesamtaufnahme der Kantaten von Johann Sebastian Bach herausbrachten. Mittlerweile umfasst das Ensemble ein Symphonieorchester und bis zu 80 SängerInnen und widmet sich auch der Musik der Romantik, der Moderne und der Gegenwart.