Deutlich unkultiviert ist das Ungetüm, das seit Monaten sein Unwesen treibt: Gerade Ludwig van Beethovens 250. Jubiläumsjahr ist das Coronavirus mit seinem weltweiten Auftritt in die Quere gekommen. Obwohl ein Video natürlich keine Konzerte ersetzen kann, gehen wir dennoch den Weg ins digitale Netz, um das Spiel der Musik am Laufen zu halten und Beethoven zu feiern.

Wir haben drei herausragende MusikerInnen aus Flandern gebeten, die Musik Beethovens auf ihre ganz eigene Art zu huldigen. Ein klassischer Pianist, eine Improvisationsmusikerin und ein zeitgenössischer Komponist, alle drei seit längerer Zeit in Deutschland wohnhaft, spielen, interpretieren und erläutern ihren Zugang zu Beethoven – vor der Kamera des Berliner Filmemachers Jan-Holger Hennies.

Ludwig van Beethoven, Opus 120, Variation 20

Die Vibraphonistin Els Vandeweyer, Spezialistin für freie Improvisation, erläutert, warum ihr Beethovens „Diabelli-Variationen“ besonders gefallen und zeigt, wie sie sich die Variation Nr. 20 fürs Vibraphon angeeignet hat. So haben Sie Beethoven wahrscheinlich noch nicht gehört!

Ludwig van Beethoven, Sonata quasi una Fantasia Op. 27 Nr. 2

Der Pianist Lucas Blondeel gibt uns Einblick in die Hintergründe von Beethovens „Mondscheinsonate“ und spielt sie bei sich Zuhause auf seinem Hammerklavier. Seit 2018 ist der vielfache Preisträger internationaler Wettbewerbe als Professor an der Universität der Künste in Berlin tätig; zuvor unterrichtete er an der Akademie für Tonkunst Darmstadt.

Stefan Prins, Piano Hero #1 (2011)

Der Komponist Stefan Prins wurde 2016 mit dem Kunstpreis Berlin für Musik der Akademie der Künste ausgezeichnet und ist seit diesem Jahr Professor an der Hochschule für Musik Dresden sowie Leiter des dortigen Studios für Elektronische Musik. Er erklärt, was sein oft aufgeführter Zyklus Piano Hero mit Beethoven zu tun hat. Der Pianist Ernst Surberg spielt den ersten Teil des Zyklus.