Die Hamburger Kunsthalle erwirbt als erstes deutsches Museum ein Werk von Berlinde De Bruyckere
Die Erzengel-Skulptur "Arcangelo II" von Berlinde De Bruyckere ist die bedeutendste Erwerbung der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen für die Hamburger Kunsthalle im Jahr 2021. Die Stiftung stellt die lebensgroße Skulptur der flämischen Künstlerin als Dauerleihgabe zur Verfügung. Mit dieser Neuerwerbung findet zugleich erstmalig ein Werk der Künstlerin, die zu den renommiertesten Bildhauer:innen der Gegenwart zählt, Eingang in eine öffentliche Museumssammlung in Deutschland.
"Die Arcangelos verkörpern die Pfleger, die sich in diesem letzten Jahr unablässig um die Kranken und Sterbenden gekümmert haben, die Engel unserer Zeit. Diese Engel sind keine glorreichen mystischen Wesen mit goldenen Flügeln und schimmernden Heiligenscheinen. Sie sind eher dunkle Gestalten, bedrohlich und tröstlich zugleich, stark und doch verletzlich, zwischen menschlich und göttlich. [...] Was ich hier erreichen möchte, ist, dass die Menschen meine Arbeit nicht als etwas Schönes ansehen. Ich möchte sie dort berühren, wo sie Angst haben, berührt zu werden. Die Dinge ansprechen, für die sie keine Worte finden.", so die Künstlerin über Arcangelo II.
Ab dem 30. November 2021 wird die eindrucksvolle Skulptur in der Hamburger Kunsthalle in einem Saal der Alten Meister zu sehen sein.
Berlinde De Bruyckere wurde 1964 in Gent geboren. Sie studierte, lebt und arbeitet in Gent. Seit Ende der 1980er-Jahre wurde sie zu zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland eingeladen. International bekannt wurde sie mit Skulpturen aus Pferdehäuten, die sie 2003 im italienischen Pavillon auf der Biennale in Venedig präsentierte. Gleichzeitig entstanden erste Plastiken von menschlichen Körpern aus gegossenem Wachs. Wichtige Einzelausstellungen fanden u. a. im Maison Rouge, Fondation Antoine de Galbert, Paris (2005), in der Kunsthalle Düsseldorf (2006) und im Leopold Museum, Wien (2016) statt.
Infos: Hamburger Kunsthalle