Ausstellung: Befallene Stadt

Paul van Ostaijen

Der Rückzug © Zahra Eljadid

Anlässlich des 125. Geburtstages von Paul van Ostaijen und der Coronakrise untersuchten die flämisch-niederländische Organisation deBuren und die Paul van Ostaijen-Gesellschaft in dem Projekt Besmette Stad (Befallene Stadt) die Parallelen zwischen der Krise, in der sich die Welt nach dem Ersten Weltkrieg befand, und den Krisen, denen wir uns heutzutage ausgesetzt sehen.

Etwa 150 Künstler:innen haben sich vor allem mit der Frage beschäftigt, mit welchen künstlerischen Formaten man dem derzeitigen Zustand der Welt begegnen kann. Während der Vernissage am 4. Mai sprechen die Künstler:innen Dieter De Schutter, Shamisa De Broey und Majla Zeneli über ihre Werke. Die Beitragenden setzten sich nicht nur mit Paul van Ostaijen auseinander, sondern suchen genau wie er nach neuen Formen, mit denen sie die heutigen Krisen angehen können. Neben einem historischen Rahmen enthält die Ausstellung eine faszinierende Auswahl an visuellen, audiovisuellen und literarischen Arbeiten, die aus dem Projekt hervorgegangen sind. In einem kleinen Kino können die Besucher:innen in die Welt von Befallene Stadt eintauchen.

Der flämische Dichter Paul van Ostaijen (geboren 1896 in Antwerpen, gestorben 1928 in Miavoye-Anthée) war ein Expressionist, dessen Werk sich den Einflüssen des Dadaismus und des frühen Surrealismus öffnete. In seiner Heimat ist er längst ein Klassiker, hierzulande muss er neu entdeckt werden. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte Paul van Ostaijen in Berlin. Er schrieb dort den Gedichtband "Bezette Stad" (Besetzte Stadt). Dieses Gedicht war die Inspiration für diese Künstler und diese Ausstellung. Im vorliegenden Zusammenhang heißt es nicht Besetzte Stadt, sondern Befallene Stadt.

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