Gegen den Willen seines Vaters Leopold verheiratet Wolfgang Amadeus Mozart sich 1782 mit Constanze. Als Wiedergutmachung verspricht Mozart seinem Vater eine Messe für den Salzburger Erzbischof zu schreiben. So entstand die Große Messe in c-Mol, eine „Missa solemnis" (feierliche Messe), die jedoch nie vollendet worden ist. Ein Jahr nach seiner Hochzeit hätte Mozart seine c-Mol-Messe zum ersten Mal 1783 in der Salzburger Peterskirche mit seiner Frau Constanze als Sopran-Solistin aufgeführt, obwohl dies nie bewiesen wurde. Im Mai 2023 führen die Kirgisische Sopranistin Katharina Konradi und der Chor Collegium Vocale Gent, unter der Leitung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und gebürtigen Genter Dirigenten Philippe Herreweghe, die Große Messe zweimal in Berlin auf.

Das Collegium Vocale Gent wurde 1970 von einer Gruppe befreundeter Studenten auf Initiative von Phillipe Herreweghe in Gent gegründet. Auf organisatorischer Ebene ist das Collegium ein äußerst flexibles Ensemble und kann es für jeden Musikstil die bestmögliche Besetzung anbieten. Vor allem die Renaissancemusik und die deutsche Barockmusik bleiben ein Herzstück des Chors. Das Collegium wird durch die Flämische Gemeinschaft, die Provinz Ostflandern und die Stadt Gent finanziell unterstützt (seit 2011 auch durch das EU-Kulturprogramm), was zur Entstehung eines gemischten symphonischen Konzertchors geführt hat, in dem junge Talente aus ganz Europa Seite an Seite erfahrener Kolleg:innen singen können.

Philippe Herreweghe (1947, Gent) ist einer der bekanntesten flämischen Dirigenten. Nach seinen Studien am Genter Konservatorium, studierte er Medizin und spezialisierte er sich im Bereich der Psychiatrie. Herreweghe ist Mitgründer des Collegium Vocale Gent und des Ensembles Chapelle Royale, eines Chors, der sich vor allem mit französischer Barockmusik beschäftigt. Seit 1999 ist er erster Dirigent der Königlichen Philharmonie von Flandern in Antwerpen.

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