Collegium Vocale Gent

Philippe Herreweghe, J.S. Bach: "Messe h-Moll"

Autograph der Messe h-Moll mit Eintragungen von C.P.E. Bach © public domain via Staatsbibliothek zu Berlin

Mit der Messe h-Moll vertonte Bach als protestantischer Kantor den lateinischen Text der katholischen Messliturgie und schuf ein überkonfessionelles Werk. Mit der großen Vielfalt der musikalischen Formen und Stile, kontrapunktischer Dichte und konzertanter Leichtigkeit, kontemplativen Flächen und dramatischer Affektsprache bündelte er den Reichtum seiner kompositorischen Möglichkeiten. Kein Wunder, dass das 99-seitige Manuskript dieses außergewöhnlichen Werks, aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin, heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört.

Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent sind unter Leitung von Philippe Herreweghe mit Johann Sebastian Bachs letzter großer künstlerischer Arbeit im September in der Gedächtniskirche in Bremerhaven wie auch beim Musikfest Berlin zu Gast.

Seine erste musikalische Großtat erledigte Philippe Herreweghe bereits mit Anfang zwanzig. Noch während des Studiums gründete er nämlich jenes Ensemble, das inzwischen seit mehr als 50 Jahren untrennbar mit seinem Namen verknüpft ist, das Collegium Vocale Gent: „Damals ging es in erster Linie darum, ein Bewusstsein für die richtige Phrasierung, Ornamentierung und Spieltechnik zurückzugewinnen. Erst nach zehn Jahren Lehrzeit habe ich es geschafft, diese Stilmittel als Handwerkszeug zu sehen, und mit ihrer Hilfe den Bach zu machen, von dem ich persönlich überzeugt bin.“ Herreweghe gilt mit seinem textorientierten und rhetorischen Ansatz als überragender Bach-Interpret und seine Lesarten mit historischem Instrumentarium und schlanker Chorbesetzung werden weltweit enthusiastisch aufgenommen.

  • Autograph der Messe h-Moll mit Eintragungen von C.P.E. Bach © public domain via Staatsbibliothek zu Berlin

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