Eugen Onegin

u.a. Thomas Blondelle

Thomas Blondelle © Johan Jacobs

  • 19:30 Uhr
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"Ja, diese Oper hat keine Zukunft", schrieb Tschaikowski über seinen "Eugen Onegin". Wenig Handlung, wenig Bühneneffekte würden zwar durch den Reichtum an Poesie, Lebenswahrheit und die genialen Verse Puschkins mehr als aufgewogen, aber "sie wird niemals Erfolg haben". Welch großer Irrtum! Zwischen Verdi und Wagner, zwischen dramatischer und epischer Gestaltung öffnet das Werk bis heute eine faszinierende, eigenständige Ausdruckssphäre.

Onegin hat sich gegen die Banalität und Langeweile seiner Umgebung hinter Ironie und Zynismus verbarrikadiert. Dies macht ihn letztlich zum Gefangenen seiner selbst und tötet sein Gefühl, seine Menschlichkeit. Leichtsinnig bringt er sich erst um eine große Liebe und dann um seinen besten Freund. In schmerzvoller Entwicklung hat Tatjana inzwischen ihren Platz in einer Welt gefunden, aus der sich der früher Begehrte selbst ausgesperrt hat. Der Schluss lässt das einst geistreiche, weltgewandte Objekt gesellschaftlicher Begierde hoffnungs-, gefühl-, ruhe-, ziel- und heimatlos zurück. Das Leben findet nunmehr ohne ihn statt.

Ausgehend vom Lied formte Tschaikowski einfühlsam die Partien und Szenen. Als Kernstück verbindet Tatjanas berühmte Briefszene intensive psychologische Schilderung heftigster Gefühlsstürme mit schlichter Menschlichkeit. Gerade dadurch ist der Figur der verschmähten Liebenden bis heute eine Dimension von schmerzlicher Schönheit und natürlicher Würde verliehen.

Der flämische Tenor Thomas Blondelle ist in der Rolle des Dichters Lenski zu sehen und zu hören.

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