Lust der Täuschung

u.a. Frans Cuyck van Myerop und Cornelis Gijsbrechts

Cornelis Norbertus Gijsbrechts, Nach einer Falkenjagd, um 1671, Detail © Museum van Elsene, Brüssel

Auf unser Auge allein ist kein Verlass. Die digitale Bildbearbeitung ist mittlerweile so perfekt, dass genaues Hinsehen nicht ausreicht, um wissen zu können, womit wir es zu tun haben: Fakt oder Fiktion. Dies ist kein neues Phänomen - optische Illusionen, Trompe-l'oeil, visuelle Tricks und Täuschungen gab es schon immer, besonders in der Kunst. Seit der Antike spielen Künstler mit unseren Sinnen und erinnern uns immer wieder daran, wie leicht wir getäuscht werden. Schon antike Fresken simulieren höchst überzeugend Dreidimensionalität. Mit Beispielen aus Malerei, Skulptur, Video, Architektur, Design, Mode und interaktiven Virtual-Reality-Arbeiten beschreitet die Ausstellung einen höchst unterhaltsamen Weg durch die (Kunst-)Geschichte von Aussehen und Illusion.

Die Ausstellung fasst über vier Jahrtausende Augentäuschung zu einem aufregend inszenierten Kunsterlebnis zusammen – in jedem Raum warten neue Überraschungen. Oft sind es schon die kleinen Irreführungen, die überraschen und amüsieren. Ein Kohlkopf entpuppt sich als Porzellanterrine. Was ein gefaltetes Herrenhemd zu sein scheint, ist tatsächlich meisterhaft detailreich in Marmor gehauen. Eine Lichtinstallation ist so geschickt konstruiert, als blicke man, in einen Raum von unendlicher Tiefe. Die Freude ist immer genau dann besonders groß, wenn wir zwar wissen, dass wir es mit einem Trick zu tun haben, aber trotzdem immer wieder darauf reinfallen.

Aus Flandern sind zwei alte Meister der Täuschung in der Ausstellung vertreten. Die flämischen Maler Frans Cuyck van Myerop (ca. 1640–1689) und Cornelis Gijsbrechts (1630–1683) gelten als wichtige Vertreter der Trompe-l'oeil und Stilllebenmalerei. Ein häufig genutztes Mittel, den Betrachter zu täuschen, sind Vorhänge, mit denen einzelne Bilder teilweise verhüllt sind. Vor allem Gijsbrechts spielt hier mit der im 17. Jahrhundert üblichen Vorgangsweise, kostbare Bilder mit einem Vorhang zu schützen.

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