Multiverse

Louis Vanhaverbeke, CAMPO

Louis Vanhaverbeke, "Multiverse" © Jolien Fagard

  • 18:30 Uhr

Brüssel hat sich in den letzten Jahren zu einem spannenden Labor für internationale Tanzproduktionen entwickelt. Die Tanz- und Performanceszene der belgischen Hauptstadt bietet fruchtbaren Boden für neue, aufstrebende Talente und zeichnet sich durch ihre Offenheit, Internationalität und Experimentierfreude aus. Das Festival RADIKAL versammelt unter der Schirmherrschaft von Sasha Waltz mehr als 20 junge Tänzer und Choreographen aus zehn verschiedenen Ländern, die in Brüssel leben und arbeiten. Darunter sind die argentinische Ayelen Parolin, der nordamerikanische Daniel Linehan, der Spanier Salva Sanchis und die gebürtigen Flamen Benjamin Vandewalle und Louis Vanhaverbeke.

Letzterer zeigt sein Solo "Multiverse," das er schon mehrmals in Deutschland aufführte. Auf der Bühne: Turntables, Platten, Frisbees, Drumcomputer, Küchengerät und Alltagsschrott. Wie ein Multifunktions-DJ kombiniert Vanhaverbeke scheinbar banale Alltagsgegenstände zu atemberaubenden Klangmaschinen. Spielerisch bewegt er sich durch dieses kleine Multiversum aus Wegwerfartikeln und verblüfft dabei mit der erstaunlichen Beherrschung seines Körpers und der Objekte, die ihn im Raum umgeben. Aus harmlosen Tricks werden perfekt getimte Stunts, aus kleinen Wortfetzen komplexe Raps. Hier wird mit einem ganzen Kosmos aus Bedeutungsschichten jongliert, bis die Gedanken ins Wanken geraten.

"Multiverse" ist eine wirbelnde Ode an Phantasie und Kreativität und zugleich ein Plädoyer für die Neubewertung der Dinge, die in einer Wegwerfgesellschaft wertlos erscheinen. Vanhaverbeke enthüllt ihre Seele und eröffnet so unvermutete Möglichkeiten. Der junge Performancekünstler entwickelte das Stück bei Campo in Gent. Seit 2017 ist er auch Associate Artist des Brüsseler Kulturzentrums Beursschouwburg.

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