Warten auf Godot
- 19:30 Uhr
- 19:30 Uhr
Zwei Heimatlose in einer unbestimmbaren Landschaft und einer ungewissen Zeit. Sie sprechen erwartungsvoll über den zukünftigen Tag und suchen verzweifelt nach gemeinsamen Erinnerungen aus vergangener Zeit, ihre Gegenwart besteht aus nichts als Warten. Um die Marter des Wartens und Nicht-gehen-könnens zu ertragen, widmen sie sich dem Spiel. Wenn Beckett gewusst hätte, worauf dieses Paar wartet, hätte er das Stück nicht geschrieben, antwortete er einst. Worauf warten wir? Und welche Spiele erfinden wir, um die Zeit zu vertreiben und ohne Bewusstsein in unserer Gegenwart zu existieren?
Womöglich hat kein Bühnenwerk so viele Interpretationen provoziert wie dieses, obwohl es sich jeglichen Thesen und Antithesen entzieht. Luk Perceval interessiert daran die Komik sowie die Grausamkeit dieser universellen Menschheitskomödie.
Luk Perceval (*1957) ist Regisseur und Autor. Perceval studierte Schauspiel und bekam 1984 sein erstes Schauspielengagement an der KNS in Antwerpen. 1984 gründete er die Theaterkompanie Blauwe Maandag Compagnie, die die belgische Theaterlandschaft viele Jahre maßgeblich geprägt hat. 1998 fusionierte Perceval die Gruppe mit Koninklijke Nederlandse Schouwburg (Antwerp) und wurde zum künstlerischen Leiter der daraus entstandenen Kompanie – Het Toneelhuis. SCHLACHTEN! (1999), die zehnstündige Rosenkriegsadaption nach William Shakespeare am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, brachte Perceval den Durchbruch in Deutschland. Er war Hausregisseur an der Schaubühne am Lehniner Platz (2005 – 2009) und leitender Regisseur am Thalia Theater Hamburg (2009 – 2017), nun inszeniert er international, u.a. in Warschau, Oslo und Gent.