Aufgrund des COVID-19 Virus sind auch in Flandern die Museen und andere Kulturhäuser voraussichtlich bis zum 19. April 2020 ausnahmslos geschlossen. Auch die „größte Jan-van Eyck-Ausstellung aller Zeiten“, Van Eyck. Eine optische Revolution, die am 1. Februar 2020 im Museum der Schönen Künste Gent eröffnet wurde, musste Mitte März die Türen schließen.

Am Mittwoch, den 8. April 2020, um 19:00 Uhr können Sie der Ausstellung allerdings live einen Online-Besuch abstatten. Till-Holger Borchert, Co-Kurator der Ausstellung sowie Direktor der Städtischen Kunstmuseen in Brügge, führt Sie live durch die Ausstellung und bietet anschließend Gelegenheit zur Q&A. Sie können sich für den Termin auf Facebook unter diesem Link: www.facebook.com/flemishmasters „anmelden“. Dann werden Sie 10 Minuten vor Beginn an die Führung erinnert.

In den kommenden Wochen organisiert die Initiative „Stay At Home Museum“ weitere virtuelle Führungen dieser Art: nach zunächst Pieter Bruegel und Peter Paul Rubens sollen weitere „flämische Meister" folgen.

Anlass der Ausstellung, die mehr als die Hälfte der weltweit erhaltenen Werke von Jan van Eyck zusammenbringt, war die Restaurierung von acht Tafeln der Außenseite des „Genter Altars“ (1432) von Hubert und Jan van Eyck durch das Königliche Institut für das Kunsterbe (KIK). Die restaurierten Tafeln und die noch zu restaurierenden Innenflügel mit Adam und Eva werden hier zum ersten Mal außerhalb der Genter St.-Bavo-Kathedrale gezeigt. Drei weitere Werke van Eycks wurden anlässlich der Ausstellung restauriert: das Porträt eines Mannes („Léal Souvenir“ oder „Timotheos“) aus der National Gallery in London, das Bildnis des Baudouin de Lannoy aus der Gemäldegalerie Berlin und das Turin-Mailänder Stundenbuch aus dem Museo Civico d'Arte Antica/Palazzo Madama in Turin, das die beiden einzigen erhaltenen Miniaturen des Meisters enthält. Die Ausstellung stellt van Eycks „optische Revolution“ außerdem in einen breiteren Kontext mithilfe einer Reihe außergewöhnlicher Leihgaben, darunter Meisterwerke von Fra Angelico, Paolo Uccello, Pisanello, Masaccio und Benozzo Gozzoli.

Als eine weitere Alternative zum Ausstellungsbesuch empfehlt sich der ausführliche Katalog, der auf Deutsch beim Belser Verlag erschienen ist. Einen tieferen Einblick in van Eycks Oeuvre bietet daneben die verblüffende Website Closer to Van Eyck, die detaillierte Nahaufnahmen aus allen möglichen Perspektiven sowie Infrarot-Fotografien aller von ihm bekannten Gemälde zur Verfügung stellt. So nah kommt man sogar im Museum nicht an die Werke heran. Die Website gewann im Jahr 2019 den European Heritage Award in der Kategorie Research.

Mehr Informationen zu den flämischen Meistern finden Sie unter www.flemishmasters.com.