Das Album „Josquin The Undead. Laments, Deplorations and Dances of Death" mit Aufnahmen dem flämischen Vokalensemble Graindelavoix unter der Regie von Björn Schmelzer ist für die "soghaften Vokalklänge" und "hypnotischen Tempi" (Martin Mezger) mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik" 2022 in der Kategorie „Alte Musik" ausgezeichnet. Laut der Jury gilt dieses Album sogar als der wichtigste Beitrag zum Josquin-Jahr 2021, in dem der vor 500 Jahre verstorbene Josquin gebührend gefeiert wurde.

Das Antwerpener Ensemble, dessen Namen einem philosophischen Essay von Roland Barthes ("grain de la voix") entliehen ist, nimmt die Körperlichkeit des Gesangs als Basis seiner Ästhetik. Nicht glättende Homogenisierung, sondern anregende Interaktion des Ungleichen; nicht Wiederbringen der historischen Klanggestalt, sondern die Entdeckung der Physis, zu der ein Notentext erweckt werden kann, betrachten sie als ihr Ideal.