Ravensbrück
- 18:00 Uhr Weimar, mon ami Weimar
- 13:00 Uhr Weimar, Gedenkstätte Buchenwald, ehemalige Häftlingskantine
- 15:45 Uhr Weimar, Gedenkstätte Buchenwald, ehemalige Häftlingskantine
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Im Rahmen von: Kunstfest Weimar
Mit „Ravensbrück" bringt Theatermacherin Stefanie Claes eine eindringliche, visuell-poetische Performance auf die Bühne, die von der Weitergabe von Kriegserfahrungen über Generationen erzählt. Ausgangspunkt ist die Geschichte ihrer Großmutter Aline Vervoort, die während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit ihren Eltern im flämischen Winksele verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde. Ein Jahr lang überlebte sie Kälte, Hunger und Misshandlungen – Spuren, die ihr Leben und das ihrer Familie nachhaltig prägten.
Claes wählt keine historische Nacherzählung, sondern eine künstlerische Form, die Erinnerung, Widerstand und Weitergabe miteinander verwebt. Mit Folienstift und Polylux-Projektor erschafft sie live auf der Bühne Bilder, in denen sich persönliche Geschichte und kollektives Gedächtnis verbinden. Grundlage sind Gespräche mit ihrer Großmutter und Mutter, persönliche Briefe, historische Dokumente und Interviews mit Traumaexpert:innen. So entsteht ein intimes, kraftvolles Theatererlebnis für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren – ohne Worte, aber voller erzählerischer Kraft.
„Ravensbrück" wurde mit Unterstützung der flämischen Regierung ermöglicht.
Stefanie Claes (*1983) studierte Bildende Kunst an Sint Lucas Gent und schloss ein Masterstudium Regie an der RITCS School of Arts in Brüssel ab. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen bildender Kunst und Theater. Ihre Bildsprache ist zugleich grotesk und fein, geprägt von handwerklicher Präzision. Claes realisierte zahlreiche Inszenierungen, solo, gemeinsam mit ihrer Schwester Barbara oder im Rahmen der Brüsseler Theatergruppe Lucinda Ra.