Seit fast 40 Jahren, immer über Pfingsten, gibt es die Tage Alter Musik in Regensburg, eines der wichtigsten Festivals für Alte Musik in Deutschland mit besonderem Charme: in der historischen Altstadt hört man Musik an den Orten, an denen sie entstanden sein könnte und erlebt in 16 Konzerten nicht nur die Stars der Szene, sondern entdeckt auch unbekanntere Ensembles, erlebt Musikprogramme mit vertrauten Werken oder entdeckt Komponisten, die man bisher gar nicht kannte.

Die herausragenden Vokalisten des Pluto Ensembles, die bittersüßen, vielseitigen Streicherklänge des Hathor Consort, die virtuosen Zink- und Posaunenklänge von Oltremontano Antwerp und die dröhnenden Fanfaren eines Naturtrompetenensembles, haben sich für dieses Ereignis zusammengefunden. Gleich wie Engelsgesang verbinden sich ihre farbigen Klänge zu einer himmlischen Polyphonie. Die verschiedenen Ensembles musizieren gemeinsam und getrennt und vereinigen sich schließlich zu einem 30-köpfigen Barockorchester. Das Herzstück dieses Klangabenteuers ist die neuzeitliche Erstaufführung der 10-stimmigen Totenmesse von Christoph Strauß (1626) mit sechs Bassgamben und zehn Vokalisten. Mit Claudio Monteverdis opulentem „Magnificat Primo“ aus der Sammlung „Selva morale et spirituale“ aus dem Jahr 1641 endet die Klangreise prunkvoll und festlich. Dazwischen erklingen Canzoni & Sonaten u.a. von F. Guami, G. Valentini, G. Priuli, J. Hentzschel und J. Stadelmayr.

Hathor Consort widmet sich der Consortmusik aus der Renaissance und dem Barock sowie der Welt- und zeitgenössischen Musik, unter der Leitung der Gründerin Romina Lischka. Sie spielt als Solisitin und hat viola de gamba studiert an der Schola Cantorum in Basel bei Paolo Pandolfo und anschließend bei Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium Brüssel, wo sie 2008 ihren Master-Abschluss mit Auszeichnung erwarb.

Marnix De Cat ist Counter-Tenor, Dirigent, Organist und Perkussionist. Er gründete sein eigenes vokales Pluto-Ensemble, um seine Ideen für verschiedene Musikszenen zu verwirklichen. In diesem Konzert geht es um sie selbst. Über das Leben mit Tiefen und Höhen, über die Dunkelheit und das Feuer, über ihre Augen und Ohren, geschlossen oder geöffnet, ihren Geist, verdeckt oder erleuchtet (!) Man hört nicht jeden Tag die Viola da Gamba und das Gambenconsort in all ihren Facetten.

Oltremontano Antwerpen gehört seit mehr als 25 Jahren zur internationalen Spitze der historischen
lechbläserensembles. Der name „Oltremontano“ bezieht sich auf die führenden flämischen Komponisten, die das Musikleben in Europa im 15. und 16. Jahrhundert bestimmten und in Italien als “Oltremontani” bekannt waren: “die von jenseits der Berge”. Das Ensemble wurde 1993 vom Geschäftsführer Wim Becu gegründet. Neben seiner Tätigkeit als ausübender Musiker ist er Gastlehrer am Königlichen Konservatorium in Den Haag und an verschiedenen Akademien in Antwerpen und Brüssel.

Mehr Informationen