VERLORENES PARADIES

Collegium Vocale Gent - Philippe Herreweghe

© Patric Leo

  • Im Rahmen von: Musikfest Bremen

Ausgewählte Madrigale von Claudio Monteverdi, Luca Marenzio, Luzzasco Luzzaschi, Cipriano de Rore und Giovanni Pierluigi Palestrina rund um den italienischen Dichter Francesco Petrarca.

Kaum ein anderer Dichter hat die europäische Lyriktradition so stark beeinflusst wie Francesco Petrarca (1304 – 1374). Sein berühmter Gedichtzyklus „Il Canzoniere" umkreist die tragische Geschichte der ebenso tiefen wie unerwiderten Liebe des lyrischen Ichs zu einer Geliebten namens Laura. Ob es jene schöne Dame, die der Dichter 1327 in einer Kirche zu Avignon angetroffen haben will, tatsächlich gegeben hat, ist ungewiss. Fakt ist aber, dass keiner der namhaften Komponisten der Renaissance versäumte, diese Sammlung heranzuziehen. Gerade das Anfang des 16. Jahrhunderts aufkommende Madrigal erwies sich für Vertonungen als besonders geeignet. Von Cipriano de Rore über Palestrina bis zu Monteverdi wurde die Musik immer mehr in den Dienst des Textes gestellt und ein experimenteller, chromatischer und ausdrucksstarker Stil entwickelt.

Das Collegium Vocale Gent wurde von Philippe Herreweghe im Jahr 1970 gegründet. Sie waren eines der ersten Ensembles, das neue Ideen zur barocken Aufführungspraxis in der Vokalmusik einsetzte. Ihr authentischer, textorientierter und rhetorischer Ansatz gab dem Ensemble den transparenten Klang, mit dem es Weltruhm erlangte und in den großen Konzertsälen und Musikfestivals Europas, der Vereinigten Staaten, Russlands, Südamerikas, Japans, Hongkongs und Australiens auftrat. Seit 2017 betreibt das Ensemble sein eigenes Sommerfestival Collegium Vocale Crete Senesi in der Toskana, Italien.

Philippe Herreweghe wurde in Gent geboren und kombinierte dort sein Universitätsstudium mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Zur selben Zeit begann er zu dirigieren und gründete 1970 das Collegium Vocale Gent. Häufig wird Philippe Herreweghe auch als Gastdirigent verpflichtet, so unter anderem für das Orchester des Concertgebouw Amsterdam, für das Mahler Chamber Orchestra, für das Philharmonische Orchester Rotterdam, für das Königliche Philharmonische Orchester Flanderns und für das Sinfonieorchester Stavanger. In 2021 erhielt er den Musikfest-Preis Bremen.

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