Wege Zu Bach II

Wim Becu

Wim Becu © Wim Becu

  • 20:00 Uhr

Der Posaunist Wim Becu leitet das Musikfest Atelier „Wege zu Bach II", das für junge Musiker:innen erlebbar machen möchte, welche Einflüsse für den 1685 in Erfurt geborenen Komponisten prägend waren. Die Wege sind weit verzweigt und gleichzeitig eng miteinander verwoben und nehmen dabei fünf europäische Musikmetropolen in den Blick.

In München war ab 1556 der gebürtige Franko-Flame Orlando di Lasso verpflichtet. In Venedig führte ab 1566 Andrea Gabrieli die Mehrchörigkeit zu einer ersten Blüte, die sein Neffe Giovanni prachtvoll weiterentwickelte. Dessen Schüler Heinrich Schütz führte die Gattung nördlich der Alpen vor allem in Dresden zu ihrem Höhepunkt und wurde – vor Bach! – der erste deutsche Komponist von Weltrang. Jan Pieterszoon Sweelinck in Amsterdam wiederum hatte maßgeblich die Entwicklung der Norddeutschen Orgelschule geprägt, und nach Lübeck zu Dieterich Buxtehude war Bach bekanntermaßen selbst von Thüringen gepilgert. All diese Einflüsse nahm Bach auf – und wurde zum unüberbietbaren Meister der lutherischen Kirchenmusik.

Mit einem Repertoire, das vom Mittelalter bis zur Romantik reicht, gehört Wim Becu seit langem zu den führenden Musikern auf allen Typen der historischen Posaune. In Zusammenarbeit mit dem Huelgas Ensemble und Concerto Palatino, mit Philippe Herreweghe, Jordi Savall, Ton Koopman, Jos Van Immerseel, René Jacobs, Konrad Junghänel, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt, Andrew Parrott, Masaaki Suzuki und anderen Ensembleleitern gastierte er bei den renommiertesten Musikfestivals und hat bei etwa 170 CD-Einspielungen mitgewirkt.

Wim Becu studierte Posaune an den Konservatorien von Antwerpen und Den Haag. 1993 gründete er sein eigenes Ensemble „Oltremontano", eine Plattform für historische Blechblasinstrumente. Neben seiner Tätigkeit als Konzertmusiker lehrt er an der Hochschule für Künste in Bremen und Gastdozent am Königlichen Konservatorium in Den Haag sowie an verschiedenen Akademien in Antwerpen und Brüssel.

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