Everything Is Just for a While

© Berliner Festspiele

Labor und Experiment, Seismograf des Zeitgeists, Ausstellungsort und Debattierklub, Radical Art und Workshops für Jugendliche, Feuerwerk und Sport, wochenlang afrikanische Kunst, Städteplanung und Autor/innenförderung, Wissenschaftskolleg und Festumzug mit Wasserkorso und immer wieder Plattform der internationalen Kunstszene – all das waren die Berliner Festspiele in den vergangenen 70 Jahren.

Im Jubiläumsjahr zeigt „Everything Is Just for a While” einen Zusammenschnitt aus bislang kaum bekannten Bewegtbildern, ein Spiegelkabinett der Erinnerungen. Die Videoinstallationen werden von einer Infowand gerahmt, die die Identität und die Geschichte der Berliner Festspiele veranschaulichen.

Die Videoinstallationen und Filme begutachten die Risse und Querschläger, die Extreme und Experimente der Festspielgeschichte und laden zur Erforschung der Frage ein, was diese vergangenen Orchester- und Jazzkonzerte, elektronischen Pionierarbeiten, Theateraufführungen, Stadtraumaktionen, Ausstellungen, Diskursreihen, Zirkusvorstellungen, Rituale, Tanzproduktionen, Jugendwettbewerbe, Kinoprojekte, Planetarienfilme, Künstler*innengespräche und Eröffnungsreden uns heute noch zu sagen haben. Das Wagemutige, das Out-of-the-box-Denken, die Bestrebung und Geduld zu sehen, was kommt und was wird, war Ausrichtung bei der Recherche. Und sicher verrät die Art, wie die Geschichte betrachtet und reflektiert wird, einiges darüber, wie die Berliner Festspiele ihre Zukunft gestalten wollen.

Jeroen Versteele, geboren 1980 in Leuven (Flandern), ist Dramaturg bei den Berliner Festspielen und war für die Projektleitung und Dramaturgie der Ausstellung „Everything Is Just for a While” verantwortlich. Vorher war er freier Kulturjournalist bei der flämischen Tageszeitung De Morgen, und Dramaturg am NTGent (2005–2010), an den Münchner Kammerspielen (2010–2015) und bei der Ruhrtriennale (2015–2017), jeweils unter der Intendanz von Johan Simons. Er arbeitete ebenfalls mit den Choreograf*innen Meg Stuart/Damaged Goods und Tian Gebing/Paper Tiger Theatre Studio zusammen, sowie mit dem Theaterkollektiv Wunderbaum.

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