Rubens & Co. Zeichnende Meister aus Flandern

Peter Paul Rubens, Cornelius Schut, Jacques de Gheyn, Gerard Seghers, Godfried Maes II., Jan Erasmus Quellinius, Pieter van Lint

Peter Paul Rubens (Siegen 1577 – 1640 Antwerpen), Antike Opferszene (Das Ochsenopfer des Pausias), um 1618, Wallraf-Richartz-Museum

Von vielen flämischen Künstlern besitzt das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud neben wunderbaren Gemälden auch großartige Zeichnungen und oft stehen beide Medien in einer engen Beziehung zueinander. Wer zum Beispiel wissen möchte, wie das wunderbare Rubensgemälde „Juno und Argus“ entstand, der sollte sich auf jeden Fall auch mit seinen Zeichnungen beschäftigen, denn sie verraten sehr viel über den kreativen Schaffensprozess des Künstlers. Um neben Rubens auch andere flämische Meister des 17. und 18. Jahrhunderts besser kennenzulernen, präsentiert das Wallraf seinen Besuchern in der aktuellen Sonderschau „Rubens & Co.“ unterschiedlichste Zeichnungen von Gerard Seghers, Pieter van Lint, Godfried Maes und Cornelius Schut. Von der spontanen Skizze über die mit großer Akribie ausgeführte Kopie, der minutiösen Detailstudie bis hin zum fertigen Kompositionsentwurf sind alle wichtigen Zeichnungstypen vertreten.

In allen großen Werkstätten kam der Zeichnung eine besondere Stellung zu: Sie diente der Auseinandersetzung mit der antiken Skulptur als dem großen Vorbild, der skizzenhaften Fixierung einer ersten Bildidee sowie der Festlegung von vielfach aufwendig gestalteten Kompositionen für großformatige Altartafeln. Vor allem Rubens hat sich mit Hilfe der Zeichnung nach antiken Skulpturen wie etwa dem Laokoon ein ausgewähltes Repertoire von Vorlageblättern geschaffen, auf das er für seine mythologischen wie religiösen Gemälde wiederholt zurückgreifen konnte. Antike Themen tauchen denn auch wiederholt in seinem zeichnerischen Werk auf, wie etwa die feinnervige Federzeichnung einer antiken Opferszene zeigt. Zusammen mit weiteren Zeichnungen aus dem Umkreis Rubens‘ sowie Druckgraphiken nach seinen Gemälden gibt die Kabinettausstellung einen Überblick über die Themenvielfalt der flämischen Kunst im 17. Jahrhundert, die in der Verherrlichung der Muttergottes auf großformatigen Altartafeln in den katholischen Kirchen Antwerpens gipfelte.

Mehr Informationen

  • Cornelius Schut (Antwerpen 1597 – 1655 Antwerpen), Die Entführung der Deianira durch Nessus, Wallraf-Richartz-Museum

  • Jacques de Gheyn (Antwerpen 1565 – 1629 Den Haag), Der Tod des Lucius Annaeus Seneca, um 1620, Graphische Sammlung, Wallraf-Richartz-Museum

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