Die Niederlande zwischen 1600 und 1750 waren eine Blütezeit künstlerischer Produktion, in der weibliche Künstlerinnen ebenso aktiv wie ihre männlichen Kollegen waren — ihre Beiträge sind jedoch in der kunsthistorischen Rezeption häufig übersehen worden. Dieser Vortrag untersucht die Rolle und Wirkung dieser Künstlerinnen im langen 17. Jahrhundert.

Der Vortrag basiert auf einem mehrjährigen Forschungsprojekt zur Ausstellung „Unforgettable: Women Artists from Antwerp to Amsterdam, 1600–1750“. Die Ausstellung ist die erste große Retrospektive, die sich ausschließlich der Rolle und Bedeutung von Frauen in der Kunst des langen 17. Jahrhunderts widmet, insbesondere in den historischen Niederlanden (Belgien und den heutigen Niederlanden). Sie eröffnet im März 2026 in Gent (Museum für Schöne Künste Gent, MSK) und bildete die Grundlage für die im Vortrag präsentierten Analysen. Untersucht wurden Werke von mehr als 40 Künstlerinnen aus Antwerpen bis Amsterdam; dazu zählen Gemälde, Kupferstichen, Skulpturen, Textilien und Scherenschnitten. Ziel ist es, künstlerische Strategien, Netzwerke und Arbeitsbedingungen dieser Frauen zu beleuchten und ihre Bedeutung für das kulturelle Leben der Region neu zu bewerten.

Referentin ist Dr. Frederica Van Dam, Kuratorin für Alte Meister am MSK Gent. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Malerei der südlichen Niederlande in der Frühen Neuzeit, auf internationalen Verbindungen (England, Italien) und auf der Sichtbarkeit von Künstlerinnen.

Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.

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