Der Flaneur. Vom Impressionismus bis zur Gegenwart

u.a. Koen van den Broek, Francis Alÿs, Henri Evenepoel, Léon Spilliaert

Koen van den Broek, "Rue de Rivoli", 2001 © Koen van den Broek

Mit der zunehmenden Beschleunigung unseres Alltags entsteht der Wunsch nach Müßiggang und Zeit zur Reflexion. Vor diesem Hintergrund ist gerade heute die Figur des Flaneurs aktueller denn je. Das langsame Flanieren und fließende Sehen des Flaneurs stehen in starkem Kontrast zu der Zweckgerichtetheit unseres Tuns und der Hektik unserer Bewegung. Die Ausstellung folgt dem Weg des Flaneurs durch einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert. Impressionismus, Expressionismus und Neue Sachlichkeit zeigen Paris und Berlin als das erste Terrain des Flaneurs. Seit den 1930er Jahren ist die Fotografie ebenfalls ein zentrales Medium der Erfahrung des Urbanen. In der Gegenwart nutzen Künstler – neben Malerei und Fotografie – Performance, Film und Audiowalk, um die dynamischen Strukturen der Stadt zu erfahren und zu bestimmen.

Koen van den Broek wurde 1973 in Flandern geboren. An der Katholischen Universität Löwen verfolgte er zunächst eine Ausbildung zum Architekten, bevor er zur Malerei wechselte und ein Studium an der Königlichen Akademie in Antwerpen anfing, wo er u.a. vom legendären flämischen Maler Fred Bervoets Unterricht bekam. Er studierte weiter an der Akademie Sint-Joost in Breda und vollendete seine Ausbildung im Jahr 2000 am HISK (damals noch in Antwerpen, nun in Gent). Danach folgte schnell eine beeindruckende internationale Karriere. Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen weltweit.

Francis Alÿs (1959 in Antwerpen geboren) fand Ende der 1980er Jahre in Mexico ein neues Zuhause und fing dort eine Karriere als Künstler an. Er wird weltweit für seine sozial-kritischen Werke gefeiert, das häufig in wichtigen Ausstellungen, Biennales sowie bei der documenta (13) mit zu sehen war und ist.

Auch aus dem 19. Jahrhundert sind einige belgische Künstler vertreten: Léon Spilliaert (1881 - 1946), der eigenwillige und mysteriöse Symbolist aus Oostende, und Henri Evenepoel (1872-1899), Student bei Gustave Moreau in Paris, der das Fin de Siècle nicht überlebte und mit 27 Jahren starb.

Mehr Informationen

  • Koen van den Broek, "Shoulder", 2016 © Koen van den Broek, Michael & Eleonore Stoffel Stiftung, Köln

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