Showcase: Sechs neue Theatertexte aus Flandern

© Tim Morozzo

  • 12:00 Uhr

Neben Romanen, Kinder- und Jugendliteratur, Poesie, Graphic Novels und Sachbüchern kommen auch viele hervorragende Theatertexte aus den flachen Ländern. Es geht um den Sinn des Lebens und die Sucht nach Liebe, um Seitensprünge und Übergriffe, Liebe im Alter und wütende alte Menschen sowie um Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Auf jede Lesung folgt ein Austausch mit dem Publikum.

Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen Stücken von sechs Theaterautor:innen aus Flandern, gelesen von Leipziger Schauspieler:innen. Das Publikum kann sich auf szenische Lesungen der folgenden Werke freuen: „Haut“ von Michaël Bijnens, „Mündung“ von Anna Carlier, „9.6 Eine Verteidigung“ von Stijn Devillé, „Die Gemüter“ von Freek Mariën, „Saure Senioren“ von Gaea Schoeters und Annelies Verbeke und „Sartre & de Beauvoir“ von Stefaan Van Brabandt.

Michael Bijnens absolvierte 2013 die Theaterschule RITCS in Brüssel. Noch während dieser Ausbildung arbeitete er als Dolmetscher in Rio de Janeiro, schrieb Theaterstücke über die Revolution in Ägypten und lebte fast ein halbes Jahr im Norden Mexicos. Als Theaterautor hat Michael Bijnens bisher für das KVS, Orkater und das Internationaal Theater Amsterdam gearbeitet. Seine Stücke sind bereits international erfolgreich produziert worden.

Anna Carlier wurde 1994 in Brüssel geboren und lebt in Gent. 2017 schloss sie den Studiengang Drama an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Gent ab. Sie schreibt und spielt Theater. 2016 gründete sie die Theatergruppe Compagnie de Kolifokkers. Ihr Text „Hirschfell“ war 2020 nominiert für den Taalunie Toneelschrijfprijs, dem wichtigsten Preis für Theaterliteratur im niederländischen Sprachraum.

Stijn Devillé (1974) ist Intendant am Het Nieuwstedelijk, dem Stadttheater von Leuven, Hasselt und Genk und außerdem Autor verschiedener Theatertexte. Devillé wurde international mit Preisen und Stipendien für seine Werke ausgezeichnet. So ist er Stipendiat der Flämischen Stiftung für Literatur und erhielt unter anderem den Taalunie Toneelschrijfprijs für „Hitler ist tot“.

Freek Mariën, geboren 1988, ist ein flämischer Autor und Theatermacher. Er schloss sein Master-Studium an der Royal Academy of Fine Arts (KASK) in Gent ab und ist der Künstlerische Leiter von Het Kwartier. Er kreiert Theaterstücke für Jugendliche und Erwachsene, die sich durch einen starken Text, einen kraftvollen Inhalt und unkonventionelle Formen und Themen auszeichnen.

Gaea Schoeters (*1976) ist eine sehr vielseitige flämische Autorin, (Drehbuch-)Autorin und Librettistin. Sie schreibt alle Arten von Texten, von Romanen, Kinderbüchern und Filmdrehbüchern bis hin zu (Musik-)Theater und Oper. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen formalem Experiment und sozialem Engagement, und sie hat eine Vorliebe für den Dialog mit dem Kanon. Interdisziplinäre Co-Kreation und Musik sind Schlüsselelemente ihrer theatralischen Arbeit. Ihr jüngster Roman, „Trofee“, stand auf der Shortlist für verschiedene Preise.

Annelies Verbeke (*1976) studierte Literaturwissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Germanische Sprachen an der Universität Gent und Drehbuchschreiben am RITCS in Brüssel. Mit ihrem Roman „Slaap!“ debütierte sie 2003 als Schriftstellerin. Das Buch verkaufte sich mehr als 75.000 Mal, wurde von der Kritik gefeiert und die Rechte wurden in mehr als 22 Länder verkauft.

Stefaan Van Brabandt (*1979) ist ein flämischer Philosoph, (Bühnen-)Autor, Regisseur, Schauspieler und Liedermacher, der in Antwerpen lebt und arbeitet. In den letzten Jahren ist er vor allem durch sein „Philosophentheater“ bekannt geworden: Er schrieb und inszenierte zum Beispiel die Stücke „Socrates“, „Marx“ und „Spinoza“.

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