Traces

Wim Vandekeybus & Ultima Vez

Wim Vandekeybus, Traces © Danny Willems

  • 20:00 Uhr

In seinen bisherigen Arbeiten hat sich Vandekeybus oft mit dem Konflikt zwischen Zivilisation und Natur auseinandergesetzt. Die Stadt stellt für ihn den Höhepunkt der vom Menschen geschaffenen Kultur dar, die menschliche Bewegung jedoch findet in einem labyrinthischen Gefängnis statt. Vandekeybus war schon immer von der Peripherie städtischer Kultur fasziniert und ist stets auf der Suche nach einer "Authentizität", die sich Beschreibungen entzieht und sich in volkstümlichen Traditionen, gefährlichen Situationen und instinktiven körperlichen Reaktionen verbirgt.

In "Traces" konzentriert sich Vandekeybus auf die Darstellung der Natur selbst. Dafür hat er sich von den Urwäldern Rumäniens inspirieren lassen, insbesondere von den mythischen Karpaten. Die Nähe zu Transsilvanien lässt sofort an Graf Dracula, an Vampire und Werwölfe denken. Es ist kein Zufall, dass sich all diese Wesen irgendwo zwischen Mensch und Tier, zwischen Stadt und Wildnis befinden. In "Traces" folgt Vandekeybus seinen eigenen Spuren, kehrt wieder zurück zu seinen Wurzeln, zum reinen Tanz und der Musik, mit ihren Rhythmen und Impulsen. Die Sprache klammert er ganz bewusst aus. Fabeln waren zwar in der Vergangenheit wichtig für ihn, aber sie haben dem Körper doch auch immer einen strikten Rahmen gesetzt, ein Gefängnis von Bedeutungen und erzählerischen Wendungen, die die Freiheit der Bewegung einschränken.

Er emanzipiert sich von dieser "Außenwelt" und stellt sich ganz andere Fragen: Wie viel Natur lebt noch im Mensch? Wie viel Tier? Er möchte zurück zur "inneren Geschichte", zurück zum Drama der Triebe und Instinkte, das älter als Sprache ist und über sie hinausgeht. Es sind Momente der Vitalität, der Kraft, es ist das intuitive Entscheiden, welches das Überleben sichert, der Puls des Lebens, ausgedrückt durch Tanz und Musik. Getanzt wird "Traces" von elf TänzerInnen unterschiedlichen Alters. Die Musik wird von Marc Ribot und Trixie Whitley komponiert und live gespielt – ein Soundtrack, der für körperliche Energie, Intensität und Instinkte stehen soll.

Wim Vandekeybus ist flämischer Choreograf, Tänzer, Filmemacher und Fotograf. Mitte der achtziger Jahre gründete er seine Kompanie Ultima Vez. Sein gefeiertes, künstlerisches Debüt gab er 1987 mit seiner Performance „What the body does not remember“.

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  • Wim Vandekeybus, Traces © Danny Willems

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