Balthazar

Balthazar © Pieter Van Campe

Das neue Album von Balthazar beginnt mit einem träge dahinrollenden Bass-Riff, bevor sich der Titeltrack „Fever“ zu einem verführerischen Sonnenuntergangs-Song mausert. Schnell ist klar: Balthazar hat sich verändert und bleibt unverkennbar zugleich.

Nach ihrer selbstgewählten Pause betritt die Band vielleicht neues Territorium, aber die musikalischen Ideale sind die gleichen geblieben. Die beiden Frontmänner Jinte Deprez und Maarten Devoldere sind in den vergangenen drei Jahren eigene Wege gegangen. Devoldere hat mit seiner Art-Jazz-Kapelle Warhaus auf zwei Platten Maßstäbe gesetzt und sich eine Zeit lang nach Kirgistan zurückgezogen. Deprez blieb daheim in Gent im Studio, huldigte seiner Liebe zum Old-School-R’n’B und veröffentlichte unter dem Künstlernamen J.Bernardt ein Solo-Album namens „Running Days“.

Irgendwann aber haben die beiden Songwriter realisiert, der gemeinsame künstlerische Horizont könnte noch so viel weiter gespannt werden. Nach der Pause ist die Band also wieder zusammengekommen, ohne einen genauen Plan, ohne fertige Songs, nur mit dem Willen, die Geschichte von Balthazar in der Welt der kühlen und doch heißen Musik weiterzuschreiben und es dieses Mal noch besser zu machen. Der Sound auf „Fever“, ihrer vierten Platte, ist lebhafter als zuvor, nicht mehr ganz so melancholisch. Geblieben ist das treffsichere Gespür für den richtigen Tempowechsel zum rechten Zeitpunkt, die solide Arbeit am Arrangement, die eindrücklich tiefen Stimmen und die sorgenfreie Hingabe an einen einzigartigen Sound.

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